Apotheose der Slawen

Das letzte Gemälde fasst die gesamte Serie zusammen und drückt Muchas Ansicht vom Sinn der Geschichte aus.

Die Apotheose ist ausschließlich aus Figuren und frei fließendem Faltenwurf und Bändern, ohne irgendeine architektonische oder landschaftliche Strukturierung, zusammengestellt. Die einzelnen Zeitalter werden mit Farben unterschieden. Blau bezieht sich auf antiken Mythos, rot steht für das blühende Mittelalter, schwarz weist auf Zeiten der Unterdrückung und gelb kennzeichnet die Befreiung, die 1918 eintrat. Verschiedene Figuren werden in diesem allgemeinen Rahmen der Sinngebung eingebracht, viele von ihnen anonym, während andere reale historische Personen sind, die vor allem im roten Farbton des Mittelalters dargestellt sind, wie die Mitglieder der Přemysliden-Dynastie oder Karl IV.

Die in rhythmischen Wellen dargestellte, visuelle Rekapitulation der tschechischen und slawischen Geschichte dient als Grundlage für eine Feier der Unabhängigkeit und für eine Vision von der künftigen Rolle der Slawen. In der gelb markierten Sphäre der Gegenwart gibt es neben Frauen in traditioneller Tracht, die Blumengirlanden weben, Fremdenlegionäre, Vertreter der verschiedenen slawischen Nationen und die Flaggen der Sieger Entente-Staaten.

Diese Gruppe gipfelt im Mittelteil in Muchas Lieblingsmotiv eines hockenden Mädchen das in der Hand ein Herz hält, das Licht ausstrahlt, interpretiert als Licht der Liebe, die des Menschen Weg entlang gefährlicher Pfade erhellt. Ein monumentaler, leidenschaftlicher Slawe türmt über allen Figuren und hält die Kränze von Freiheit und Einheit in seinen ausgestreckten Händen. Christus, durch einen Regenbogen gerahmt, schenkt dieser breiten Szene seinen Segen.