Die Zusammenkunft bei Křížky

Mucha widmete das letzte Tuch der „Magie der Worte” den Ereignissen, die zur Hussitenbewegung gegen die katholische Kirche geführt haben sollen.

Es entstand ein neues Phänomen chiliastischer Wallfahrten in die Berge, begleitet von Predigt und der Spendung der Eucharistie   „Sub Utraque”, „in beiderlei Gestalt”, was in den Städten verboten war. Die Versammlungen waren friedlich bis zu jener bei Křížky nahe Benešov am 30. September 1419, wo sich nach dem Auftreten eines der Initiatoren des Treffens, des radikalen Priesters Václav Koranda aus Pilsen, die Stimmung wandelde.

Auf Muchas Gemälde findet die Versammlung symbolisch in der Morgendämmerung statt. Menschen aus der Stadt Pilsen waren am Vortag an der gewählten Stelle eingetroffen, haben Zelte aufgeschlagen, und Massen von Menschen aus Prag wandern durch die offene, von der Morgensonne beleuchteten Landschaft. Václav Koranda steht in Gebetshaltung auf dem Dach einer Hütte, das als provisorische Kanzel dient. In der Gesellschaft von mehreren Freisassen beobachtet er wie die Pilger sich aus allen Richtungen dem Ort nähern, der mit einer rot-weißen Flagge markiert ist. Der Ausspruch von Koranda, wonach die Getreuen Schwerter und nicht Spazierstöcke tragen sollten, wurde als Auftakt zur hussitischen Revolution interpretiert.