Nach der Schlacht bei Tannenberg

Muchas Wahl eines polnischen Themas für das Slawische Epos führte ihn zur berühmten Schlacht bei Tannenberg  (Grunwald) am 15. Juli 1410.

In der Schlacht besiegte die polnisch-litauische Armee, die von dem polnischen König Władysław Jagiełło und seinem Neffen, dem litauischen Großherzog Vytautas, Vitold, angeführt wurde, den bisher unbesiegten Deutschen Orden. Obwohl eine große Anzahl von böhmischen und mährischen Söldnern auf beiden Seiten der Schlacht kämpften, befinden sie sich in Muchas Darstellung alle auf der Seite der polnischen und litauischen Einheiten und neben russischen Soldaten: Die Schlacht bei Tannenberg wurde als Beispiel für „die Solidarität der Nordischen Slawen” verwendet. Der Sieg der slawischen Verbündeten über den deutschen Feind ist nicht als Triumph dargestellt. Im Gegenteil, das Bild hat einen pazifistischen Ton und drückt die Trauer des Siegers über die vielen vergeudeten Leben aus.

Mucha entschied sich, das Schlachtfeld am Morgen nach einer blutigen Schlacht darzustellen. Weiße Mäntel mit schwarzen Kreuzen bedecken das Feld und unter den Gefallenen ist der Großmeister des Deutschen Ordens Ulrich von Jungingen. Władysław Jagiełło schaut mit melancholischem Ausdruck von einem Hügel hinab auf die Vernichtung des Feindes. Auf der linken Seite hinter ihm, in der Nähe des Großherzoges Vitold, befindet sich eine Einheit der böhmischen und mährischen Kämpfer, angeführt von Jan Sokol von Lamberg. Mucha hat Jan Žižka einbezogen, von dem angenommen wird, dass er an der Schlacht teilgenommen hat. Zur Rechten liest ein russisch-orthodoxer Bischof eine Messe, Panychida, für die toten Kämpfer von Smolensk, die geholfen hatten, den Sieg zu erringen.