Die Verteidigung von Szigetvár durch Nikolaus Zrinsky

Das dramatischste Gemälde im Slawischen Epos ist dem Heldentum des kroatischen Ban, Herrn, Nikolaus Graf Zrinski gewidmet, dem Kommandeur der ungarischen Festung Szigetvár, deren Bewohner im Jahre 1566 ihr Leben ließen im Widerstand gegen den osmanischen Einfall in die habsburgischen Länder.

Mucha wählte einen psychologischen Höhepunkt der Schlacht und malte den Moment in der Festung kurz vor dem letzten Angriff, als die Verteidiger aufgerufen wurden, ihr Leben zu opfern. Er porträtierte die Einwohner, wie sie Nikola Zrinski, der im Hintergrund steht, einen Eid schwören. Auch Frauen und Kinder bereiten sich auf den Kampf vor. Sie klettern auf das Gerüst, das den hohen Festungsturm, der das Schießpulver speichert, umgibt. An der höchsten Stelle steht Zrinski´s zweite Frau, Eva von Rosenberg, mit einer Fackel bereit. Sie wartet auf den richtigen Moment, die Fackel in den Schießpulvervorrat zu schleudern.

Mucha führt mit Eva ein tschechisches Element in die Szene ein, obwohl Eva in Wirklichkeit an der Verteidigung der Festung nicht teilnahm. Im Vordergrund der Komposition steigt eine dunkle Form senkrecht nach oben: eine schwarze Rauchsäule symbolisiert die noble Angst der sich selbst vernichtenden Opfer und verheißt die totale Zerstörung mit der bevorstehenden Explosion des Schießpulvers.

Das Gemälde war im Mai 1914 fertig und wurde ein Jahr später erstmals reproduziert, begleitet von Kommentaren die das Leiden vergangener Schlachten verglichen mit dem Blutvergießen des aktuellen Krieges in Europa.