Nach der Schlacht auf dem Veitsberg

Die Schlacht auf dem Veitsberg, Vítkov, in Prag am 14. Juli 1420 brachte den Hussiten Sieg. Angeführt durch Jan Žižka von Trocnov verteidigten sie ihre Stellung gegen die von König Sigismund angeführten päpstlichen Armeen.

Es ist typisch für Mucha, dass er nicht die Schlacht selbst, sondern die Danksagung an Gott gleich nach der Schlacht auf dem Feld darstellte. Die Figur des Žižka strahlt in der Dämmerung des späten Nachmittag, während er sich andächtig auf den Feldaltar und die utraquistischen Priester konzentriert. Einige von ihnen liegen in Demut hingestreckt auf dem Boden.

Links vorne sitzt eine hussitische Frau, die als einzige in der Versammlung nicht an der Zeremonie der Danksagung teilnimmt. Sie hat den anderen den Rücken zugekehrt und sitzt tief in düstere Gedanken versunken und ignoriert ihre eigenen Kinder, von denen sie offenbar annimmt, dass sie Opfer künftiger Schlachten sein werden.

Žižka ist eine historische starke Figur und er erscheint viermal im Slawischen Epos: zuerst in Nebenrollen bei Tannenberg, Grunwald, und in der Bethlehemskapelle, dann in einer zentralen Rolle auf dem Veitsberg, und schließlich in der abschließenden Apotheose. Im Zuge dieser Darstellungen entwickelt er sich vom zunächst robusten, von Hus Lehren angezogenen Krieger zum hingegebenen Kämpfer für Wahrheit. Mucha verwandelt die widersprüchliche Erscheinung des Žižka und passt sie an die humanistische Botschaft des Slawischen Epos an.