König Ottokar II. von Böhmen

Mucha porträtierte König Ottokar II von Böhmen, bekannt als „Eiserner und Goldener König”, in der Zeit seines größten Ruhmes, als er nach seinem Sieg in der Schlacht bei Kressenbrunn seine Macht gefestigt und durch Heirat Vereinbarungen geschaffen hatte, die friedliche Beziehungen mit dem ungarische König Bela IV sicherten.

Zuerst heiratete er am 25. Oktober 1261 in Bratislava Kunigunde, die schöne Enkelin des ungarischen Königs und Tochter des russischen Fürsten Rostislav. Dann veranstaltete er am 5. Oktober 1264 eine große Hochzeit für seine Nichte Kunigunde von Brandenburg, die er mit dem jüngeren Sohn des ungarischen Königs vermählte, der auch Bela hieß. Diese große Feierlichkeit, die in ganz Europa besprochen wurde, wurde im Freien an den Ufern der Donau gehalten, wo feine Zelte für die Zeremonien und das Bankett aufgestellt wurden. Viele königliche Würdenträger aus ganz Europa waren zugegen. Ottokar II sicherte die Teilnahme aus dem Westen und Bela IV wurde von königlichen Würdenträgern aus dem Osten begleitet.

Von ihnen stellte Mucha den König Daniel von Galizien, den serbischen König Stefan Uroš und seine Söhne Dragutin und Milutin, die Herzöge von Kroatien, Bosnien, Siebenbürgen, und andere dar. Während die ursprüngliche Bedeutung der Veranstaltung darin lag, eine Allianz zwischen und Ungarn zu besiegeln, änderte Mucha im Slawischen Epos die Geschichte und konzipierte die Versammlung der Herrscher als Formation einer „Union der slawischen Dynasten”. Diese Veränderung sollte die Idee der „slawischen Solidarität” stärken, die in viele der historischen Szenen des Epos künstlich eingefügt wurde.