Die Slawen in ihrer ursprünglichen Heimat

Alfons Mucha fundierte die ersten drei Werke des Slawischen Epos auf einer direkten Gegenüberstellung sichtbarer Ebenen - die reale und die psychologische, ideale.

Er beanspruchte, mit der Einführungsszene den Ursprung der Slawen darzustellen, Adam und Eva. Er integrierte sie in eine mächtige Vision. Er malte sie als kauernde, wehrlose Flüchtlinge voller Angst in offener Landschaft in der Mitte der Nacht. Ihre weiße Kleidung ist ein Symbol der Reinheit und UnschulUnschuldd; die Sichel und Garben zu ihren Füßen weisen sie als Bauern aus, die sich nach einer friedlichen Existenz sehnen. Auf dem Hügel hinter ihnen sehen wir die bewaffnet und feindlichen Horden, die gerade in ein slawisches Dorfes eingefallen sind, es geplündert und in Brand gesetzt haben, Geiseln und Vieh genommen haben und nun weiter rasen.

Er kontrastierte diese irdische Drama mit einer zeitlosen, symbolischen Erscheinung. Ein heidnischer Priester, in mystischer Ekstase aufsteigend, hebt sich vor einem dunklen sternenklaren Himmel ab. Zwei allegorische Figuren klammern sich zu beiden Seiten an ihn: Ein junger Mann, „gerechten Krieg” verkörpernd, und ein Mädchen in Weiß als Allegorie des Friedens. In Muchas Wiedergabe dienen die Slawen als Metapher für eine friedliche, gewaltfreie Art, die Kraft des Friedens gegenüber der Gewalt der Waffen. Ihre Schwäche ist jedoch ihre Unterwerfung und Passivität: im Laufe der Zeit werden sie die Wichtigkeit der Freiheit realisieren.