Wild Grüßen mich
Wild Grüßen mich abends die Bussarde!
„Hier, hier, hier!” gellt es über Wald und Feld.
Wie Gespenster in der Dämmerung
locken Riesenflügel mich ins Dunkel.
Mit fliegt mein Herz
und träumt von uns
als wilden freien Vögel.
Scharfe Schnäbel und Klauen,
betreiben die Liebe
hoch in schwankendem, rauem Nest,
auf Kissen aus eigenen und geraubten Daunen,
gehüllt in den Duft von Feld, Wald und Wind.
Komm, lege deinen Nacken zahm
in meinen scharfen Schnabel,
lass mich deine Federn waschen
im letzten Sonnenstrahl
und glätten mit meiner Zunge.
Lass mich hinausschreien,
über die Wipfel der Bäume
und höchsten Türme,
mein Verlangen nach dir
und meine Freude über dich.
Komm, schmiege dich an mich
für die Nacht,
krieche unter meine Flügel
mit deiner Pracht.
Lass uns zusammen den Mond küssen
und den Orion, die über uns wachen.
Und nach einer Nacht voller Liebe
die Sonne, die wieder für uns lacht!