Praktische Bedeutung der Vision und des Traumes - individuell persönlich und kollektiv allgemein
Seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts weiß Ich um Umweltprobleme. Dass sie so schnell eskalieren würden, wie es nun sichtbar wird, hatte ich aber nicht erwartet. Die Vision und den Traum zu untersuchen, und damit auch die Prähistorie, hat mein Bewusstsein und Blick auf Welt und Umwelt geändert.
Ein Ausdruck davon ist, dass ich, wenn ich in meiner Küche meinen achteckigen italienischen Mokka Express auf die Flamme stelle, auch an die Erdbeben in Groningen denke, die eine Folge der Gasförderung und meines Verbrauches sind. Jemand könnte einwenden, dass mein Mokka niemanden wachrüttelt. Doch dieser Einwand ist nur eine Frage des Horizontes.
Mein Mokka alleine wird Groningen gewiss nicht erschüttern. Aber ich bin nur einer von Millionen, der eine geringe Menge Gas verbraucht. Doch die kleinen Mengen von allen zusammen machen den großen Unterschied. Daher meinen Ökologen heute zu Recht, dass es nun notwendig ist, um in großen Zusammenhängen zu denken, um individuell und vor Ort verantwortlich handeln zu können. Ich koche immer noch meinen Mokka, aber lassen die Flamme nicht länger brennen als nötig ist, und spare Energie wo möglich. CO2-Rechte kaufen erscheint mir keine wirkliche Lösung, sondern nur eine kosmetische Ablenkung. Schließlich geht es um viel mehr, als ‚nur’ um Erdgas und CO2-Werte.
Heute werden wir uns zunehmend einer globalen ökologischen Krise bewusst. Wir beginnen einzusehen, dass die Veränderungen, die wir unserer globalen Umwelt zufügen, alleine schon weil wir so viele sind, katastrophale Folgen für die menschliche Spezies haben könnten. Um diese Veränderungen und ihre Bedeutung für das Leben auf der Erde zu begreifen, und um bewusst und verantwortungsvoll damit umzugehen, erweist sich das Verständnis der menschlichen und irdischen Vergangenheit von verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen unverzichtbar. Archäologische Disziplinen bringen die menschliche und tierische Vergangenheit zunehmend ans Licht, und was ökologische Veränderungen für Massenaussterben und Überleben von Leben auf der Erde bedeuteten und bedeuten.
Geologische Disziplinen untersuchen die Entwicklung der Erde und die Physik versucht, zurück auf den Anfang des Universums, so wie wir es heute wahrnehmen können, zu blicken. Mancher finden diese Forschungen überflüssig und bedeutungslos für das Alltagsleben. Ich denke jedoch, dass dies eine Frage des Horizontes ist. Für die Quartalsergebnisse einer Branche scheinen Ergebnisse dieser Wissenschaftsdisziplinen nutzlos. Für das Überleben der Menschheit als Spezies und für viele andere Arten werden sie sich jedoch bedeutungsvoll erweisen. Wissenschaften können Wissen und Verstehen beitragen, Wirtschaft und Politik, Individuum und Kollektiv aber können darauf antworten oder auch nicht, gemäß der Ethik die sie vertreten. Welche Antwort sie darauf geben können und werden wird mitabhängen vom Bedeutungs- und Zeithorizont indem die wissenschaftlichen Erkenntnisse beurteilt werden.
Bereits früher in der Geschichte der Erde starben Arten aus, weil sie mit nicht mehr als ihrem Stoffwechsel ihre Atmosphäre veränderten. Was der Einzelne macht, spielt kaum eine Rolle. Was aber alle Einzelne zusammen machen, schafft den Unterschied. Weil wir nun so viele sind, wird der Einzelne sich und was er tut in globalem Kontext sehen müssen. Heute zu sagen, „Meine Güte, sei nicht so kompliziert, es muss doch gemütlich bleiben und Spaß machen”, scheint die beste Garantie dafür zu sein, dass es sicher ungemütlich wird und keinen Spaß mehr macht; sicherlich nicht für unsere Kinder, Enkel und Urenkel.
Um die Erde als Planet mache ich mir keine Sorgen. Sie hat schon viel überstanden. Ob die menschliche Spezies überlebt, die heute aus unzähligen Einzelpersonen besteht die ein individuelles Schicksal erleben, scheint mir weniger sicher. Um die Zukunft des Menschen zu meistern, scheinen mir heute Kenntnis und Verständnis der menschlichen, irdischen und kosmischen Vergangenheit unverzichtbar. Und obwohl ich nur einer von Millionen im Telefonbuch bin, zählt mein scheinbar unscheinbares Tun und Lassen mit...